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Suppenküche

5. Februar 2019: Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Suppenküche in Greytown. Kurz nachdem wir dort herzlich empfangen wurden, traf auch schon der Projektleiter Mr. Aheer ein. Während in der Küche noch das heutige Essen vorbereitet wurde, nutzen wir die Zeit, um das Interview mit Mr. Aheer zu beginnen. Jedes Mal, wenn er von seinem Leben erzählt, bin ich beeindruckt. Wer hätte vor ca. 60 Jahren, als er begann mit seinem Eselskarren Gemüse zu verkaufen, schon gedacht, dass er jemals so erfolgreich werden würde und ihm heute mehrere grosse Supermärkte und ein Baumarkt gehören? Er und seine Familie haben es trotz aller Unwägbarkeiten wirklich weit gebracht.

Kurz bevor die Suppenküche ihre Tore öffnete traf auch noch eine Lieferung mit Mais ein. Umliegende Farmer und Grossbetriebe spenden immer wieder Kürbisse oder Kohl oder andere Lebensmittel. Wenn es zu viel ist, um es zum Kochen zu verwenden, bekommen die Menschen, die in die Suppenküche gehen, davon noch zusätzlich etwas zur warmen Mahlzeit mitgegeben. Da im Moment viele Kürbisse, aber eben auch Mais, vorrätig sind, gab es heute sogar von beidem etwas. Auch für das Kinderheim konnten wir eine ganze Kofferraum-Ladung Mais mitnehmen, der direkt zum Abendessen serviert wurde.

Der Garten der Suppenküche ist mittlerweile kaum noch wieder zu erkennen. Auf gut zwei Dritteln der Fläche wird ebenfalls Mais angebaut, der wie wild wuchert und gedeiht und der Rest des Gartens ist mit Kürbissen und Obstbäumen bepflanzt. Darunter sind natürlich auch noch die kleinen Bäumchen, welche die Siyabonga Delegation im vergangenen Jahr gepflanzt hatte. Alles wächst prächtig und trägt hoffentlich bald Früchte.

Mittlerweile gibt es auch ein Bohrloch, um Grundwasser zu erhalten und unabhängiger zu werden. Es sind zwar noch nicht alle Leitungen verlegt, um es zu nutzen, aber das soll in absehbarer Zeit der Fall sein.

Auch schön zu sehen, dass es mittlerweile ein paar wenige Personen gibt, die für eine extra Portion Essen noch etwas mithelfen, sei es zu putzen oder Essen und Getränke zu verteilen. So wie es den Eindruck macht, kommen diese Personen aber leider nicht sehr regelmässig. Auch einen potenziellen Nachfolger für Mr. Aheer konnte man bisher leider noch nicht finden.

Da die Fotos, die ich letztes Jahr von den Menschen gemacht habe, die zur Essensausgabe gekommen sind, in der Zwischenzeit noch nicht verteilt wurden, haben wir heute damit angefangen. Wenn sich jemand auf einem Foto wiedererkannt hatte, war die Freude entsprechend gross. Alle anderen waren dann neidisch und wollten auch direkt ein Foto haben, so dass ich doch wieder mehr Portraits gemacht habe, als ich ursprünglich dachte. Damit es nicht wieder ein Jahr dauert, bis die Fotos verteilt werden, hoffe ich, dass ich in Greytown ein Geschäft finde, in dem ich sie ausdrucken kann.

Im letzten Jahr hatten wir ausserdem noch einen Grosseinkauf für Küchenutensilien gemacht und der Suppenküche geschenkt. Besonders die grossen Töpfe und stabilen grosse Löffel zum Umrühren sind ständig in Gebrauch, was mich natürlich auch sehr freut.

Den Tag liessen Robert und ich dann im Kinderheim im Hause mit den grossen Jungs ausklingen, bei denen wir zum gemeinsames Abendessen eingeladen waren und anschliessen noch ein wenig Plaudern mit der Hausmutter Anna geplaudert haben. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut sie die 27 Teenager im Griff hat, ich würde mir das nicht zutrauen.

Der nächste Bericht wird leider erst am Freitag oder Samstag online sein, da Robert und ich morgen Abend ins Township (Walk In The Light) fahren, wo wir kein Internet haben.


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