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Nambiti Nationalpark

8. - 10. Februar 2019: Südafrika - das Land der krassen Gegensätze. Als wir im Nambiti angekommen sind, habe ich unsere Reiseplanung angezweifelt. Direkt vom Township in diesen Nationalpark und die noble Unterkunft zu fahren, ist wie der Wechsel von Nacht zum Tag auf Knopfdruck. Gerade waren wir noch in der überfüllten Klinik und dann plötzlich in einer weitläufigen Unterkunft mit Infinity Pool von dem aus man in die Weite schauen kann und mit etwas Glück die vorbei trottenden Zebras, Giraffen, Warzenschweine und verschiedene Antilopenarten sieht.

Im letzten Jahr war ich unter anderem mit Juliane im Nambiti und weil wir damals viele Tiere gesehen haben, hatte ich Robert den Vorschlag gemacht, hierher zu kommen. Wir hatten sogar wieder die selbe Rangerin wie im letzten Jahr, die sich trotz der vielen Gäste auch noch daran erinnern konnte, dass ich schon mal mit anderen Freunden hier war. Und wie in 2018 waren unsere Fahrten durch den Park auch dieses Jahr wieder wunderbar.

Unsere erste Fahrt war schon speziell weil wir recht nah an einen Elefantenbullen herangekommen sind und ein paar Giraffen direkt neben unserem Auto standen. Auch die anderen Touren durch den weitläufigen Park waren eindrucksvoll. Wir haben unter anderem Schakale, einen Serval, Büffel und Nilpferde gesehen. Amy - unsere Rangerin - hat sogar bei Dunkelheit im Vorbeifahren noch ein kleines Chamäleon entdeckt, das uns nie aufgefallen wäre. Morgens konnten wir zwei Löwen beobachten, die eine Herde Gnus aufgeschreckt hatten, obwohl sie nur gemächlich vorbei liefen und nicht auf Jagd waren. Und abends sahen wir aus aller nächster Nähe, wie ein junger Elefantenbulle einen alten Bullen so lange spielerisch herausforderte, bis seine Mutter eingriff. Wir mussten den beiden mit dem Auto immer wieder ausweichen, um nicht auch noch dazwischen zu geraten. Ein sehr spezieller Augenblick. Als Abschluss sahen wir auch noch eine Gepardin mit ihren zwei Söhnen, die erst seit ein paar Monaten in Nambiti sind.

Unser erste Nacht begann mit einem kurzen Schreckmoment. In dem Augenblick, in dem ich meinen Rucksack in unserem Zelt neben dem Bett abstellte, huschte etwas kleines schwarzes an mir vorbei unter meinen Schuh. Als ich den anhob sass darunter ein kleiner Skorpion. Ich wusste gar nicht, dass es die hier auch gibt. Zum Glück war er ebenso erschrocken wie wir, so dass Robert ein Glas über ihn tun konnte. Am nächsten Morgen wurde er dann wieder in die Freiheit entlassen. Ein anderer Ranger zeigte uns vor der Abfahrt eine Kobra, die er in der Vorratskammer eingefangen hatte und die gar nicht erfreut darüber war und ihr Gift grosszügig im Transportbehälter verteilte. Auch die wurde wieder in der Natur ausgesetzt.

Es war ein ereignisreiches und tolles Wochenende. Dass wir jeweils schon 4.30 Uhr aufstehen mussten, um vor Sonnenaufgang unterwegs zu sein, nahmen wir dafür gern in Kauf. Aber um so müder sind wir dann auch wieder in Greytown angekommen, wo unser Programm im Kinderheim weitergeht.


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