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Dorfprojekt (Muden)

11. Februar 2019: Gestern Nachmittag konnten wir noch ein paar schöne Aufnahmen von den Kindern im Kinderheim machen, wie sie auf dem weitläufigen Gelände spielten, im Pool plantschten oder einfach in Gruppen zusammen sassen und den freien Nachmittag genossen.

Den Vormittag haben wir heute wieder mit Karel verbracht, der sich um die Vorschulen und ein paar Familien in den Dörfern Muden und Keates Drift kümmert. Auf seiner Ladefläche waren diesmal nicht nur Lebensmittel für bedürftige Familien, sondern auch ein Wassertank, der in der Vorschule in Muden aufgestellt wurde. Beim Abladen und Aufstellen halfen auch die Erzieherinnen, auch wenn ihre schönen Kleider dabei leider etwas schmutzig wurden. Der Tank muss noch an die Dachrinne angeschlossen werden und es braucht noch einen Wasserhahn, aber das kommt sicher beides bald. Hätten wir ihn schon heute an die Dachrinne anschliessen können, wäre das perfekt gewesen, weil er sich dann direkt mit dem Regen heute Abend hätte füllen können. Aber man kann eben nicht alles auf einmal haben.

Kaum dass Karel keinen Tank mehr auf der Ladefläche hatte, wurden ein paar Frauen mitgenommen, die zum Markt wollten. Von Muden aus wäre das ein ganzes Stück zu laufen und so nahmen sie auch den Umweg in Kauf, den wir machten, um das Gemüse, Salz, Öl, Seife und die anderen Sachen zu verteilen.

Auch hier kannte ich einige Familien noch vom letzten Jahr. Eine hatten wir in 2018 zu sammeln mit Jule mit Babykleidung ausgestattet. Was ich bisher allerdings nicht wusste, ist warum die Babys und Kleinkinder in der Regel keine Hosen bzw. Strampler tragen - so wird sicher gestellt, dass sie nicht die Hosen voll machen. Da Windeln sehr teuer sind, ist das eigentlich eine gute Methode, wie ich finde, wenn auch für Europäer etwas befremdlich. Bei der selben Familie ist vor kurzem das Wohnhaus eingestürzt. Zum Glück ist niemandem etwas passiert, und sie haben schon wieder ein neues Lehmhaus errichtet, aber trotzdem nicht schön. Dem Regen konnte der Lehm einfach nicht dauerhaft standhalten. Um so trauriger, weil bei der selben Familie vor ein paar Jahren erst eine Rundhütte abgebrannt war. Mittlerweile kochen sie in einem separaten Raum und nicht mehr im Haupthaus, in dem sich normalerweise alles abspielt.

Am Abend waren wir zum Essen in einem der Häuser des Kinderheims eingeladen - das mit den älteren Mädchen. Kaum, dass wir mit dem Essen fertig waren, fiel der Strom aus. Es war ein Ausfall mit Ankündigung, der regelmässig stattfindet. Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass wir das letztes Jahr schon hatten, aber scheinbar gibt es das bereits seit Jahren. Da die Energiefirma hoch verschuldet ist und nicht so viel Strom produziert, wie verbraucht wird (unter anderem wegen den ganzen illegalen Nutzern in Townships), wird in ganz Südafrika immer wieder den einzelnen Regionen für mehrere Stunden der Strom abgestellt. Für die Mädchen eine willkommene Ausrede, keine Hausaufgaben nach dem Abendessen machen zu müssen. Stattdessen wurden verschiedene Spiele gespielt (z.B. stille Post und Reise nach Jerusalem) und getanzt. Robert und ich mussten natürlich bei allem mitmachen und waren hinterher ganz schön groggy. Aber dafür wurden wir für morgen Abend gleich wieder eingeladen. Und es ist toll zu sehen, wie sehr alle darauf achten, dass bei allen Aktivitäten jeder einmal dran sein sollte oder ausgewählt wird. Es wird niemand übersehen oder vergessen, was auch zur Verbindung der Kinder untereinander beiträgt.


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